Auch an der Universität Kassel wird sich, organisiert von verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen, an der bundesweiten Aktionswoche ‚All Gender Welcome‘-Toiletten vom 26. bis 30. Oktober beteiligt.
Wir finden den Ansatz von All-Gender-Toiletten unterstützend, da reine „Frauen“/“Männer“-Toiletten immer wieder zu Ausschlüssen, Diskriminierungen, unangenehmen Situationen etc. für Menschen, die nicht der zweigeschlechtlichen Norm entsprechen, führen.
Im Folgenden der Link zur Facebook-Veranstaltung der Aktionswoche in Kassel sowie der dazugehörigen Pressemitteilung mit ausführlicherer Begründung und Beschreibung zu dem Konzept von ‚All Gender Welcome‘-Toiletten:
„Pressemitteilung:
Als eine von vielen Hochschulen wird sich die Universität Kassel an der bundesweit geplanten „all gender welcome toiletten“ – Woche vom 26.10.-30.10. 2016 beteiligen. Diese Aktion wurde von der Bundeskonferenz der schwulen, schwul-lesbischen und queeren Referate initiiert[1]. Die organisierenden Studierenden möchten so den Forderungen verschiedener Initiativen Nachdruck verleihen, die sich seit Jahren für das Recht auf Geschlecht von Inter*, Trans* und allen anderen einsetzen, die sich nicht als Mann oder Frau identifizieren (lassen). So soll nämlich die Diskrepanz des gesellschaftlich verankerten 2-Geschlechtersystems[2] thematisiert werden mit dem Ziel, dieses zugunsten der Berücksichtigung vielfältiger Geschlechtsidentitäten langfristig gesamtgesellschaftlich zu überwinden.
Durch die Einrichtung von „All-Gender-Toiletten“ in vielen Gebäuden der Hochschule möchte die Uni (zunächst) eine Woche lang ALLEN Menschen die Möglichkeit geben, die Toilette zu benutzen, ohne ihnen größere Entscheidungen in Bezug auf die jeweilige Geschlechteridentität abzuverlangen.
Für die Zukunft wünschen wir uns von der Universität eine weitere kritische Auseinandersetzung mit der 2-Geschlechterordnung. Dazu gehören aktuelle Diskurse und Ergebnisse der Geschlechterforschung zu einem festen Bestandteil in der Organisation, im Studium und in der Lehre werden zu lassen, aber auch die volle Unterstützung der Geschlechterforschung und ihren Wissenschaftler*innen, welche oft mit populistische Hetze und Bedrohung konfrontiert sind. Als weiteren Schritt fordern wir die dauerhafte Etablierung von „All-Gender-Toiletten“ an allen Standorten der Universität. Die Überwindung der 2-Geschlechterordnung trägt maßgeblich zur Minimierung von Diskriminierungen aufgrund der Geschlechterzuordnung bei und erfüllt die gleichstellungspolitischen Bestrebungen der Universität.
[1]: https://www.facebook.com/events/1092967584071008/
[2]: die Annahme von lediglich zwei Geschlechtern ‚Mann‘ und ‚Frau‘, auch als binäre Geschlechterordnung bezeichnet.
Webpräsens mit der Pressemitteilung der Bundeskonferenz:
http://ag-trans-hopo.org/all-gender-welcome-toiletten/
Die Aktion wird (fast) ausschließlich am Standort Holländischer Platz stattfinden. Nicht alle Toiletten werden gelabelt. Diese FB-Veranstaltung ist für Diskussionen und Feedbacks offen.„