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Dann schreibt uns eine Mail an: queerkassel[at]riseup.net
Orte an denen das Zine ausliegt:
[Stand: 026.03.2024]
… in Kassel:
- AIDS-Hilfe Kassel e.V., Motzstraße 1, 34117 Kassel
- Autonomes Queer* Referat Uni Kassel, im Studihaus, Universitätsplatz 10, 34127 Kassel
- b2 bar Kassel, Germaniastraße 13, 34119 Kassel
- Cafe desasta, Campus Hopla, 34127 Kassel
- Eisdiele frohnatur, Wilhelmshöher Alle 18, 34117 Kassel
- Infoladen Kassel, Holländische Straße 88, 34127 Kassel
- Queeres Jugendzentrum Kassel, Annastraße 9, 34117 Kassel
- Queeres Zentrum Kassel, Mauerstraße 11, 34117 Kassel
- Schmackes Kassel, Erzbergerstr. 51, 34117 Kassel
… und (bald) in diesen anderen Städten:
- Bochum
- Fluid – das Zentrum für queere Kultur und (sexuelle) Bildung, Große Beckstr. 12, 44787 Bochum
- Gießen
- Göttingen
- Trans*Beratung Göttingen, c/o Queeres Göttingen e.V., Hospitalstraße 20, 37073 Göttingen
- Marburg
- Autonomes Schwulenreferat Marburg, Erlenring 5, 35037 Marburg
- Zülpich
- Tagunshaus lila_bunt. Feministische Bildung, Praxis und Utopie. Prälat-Franken-Straße 22, 53909 Zülpich
Alle Texte lesen und hören
über dieses Zine:
von den Herausgeber_innen
Im Sommer 2023 haben wir zu „Zines und Wellness – Werkstatt zu queer crip pride“ eingeladen. In diesem Zine findet ihr die Ergebnisse dieser Tage.
Wie ist das Zine entstanden?
Das Zine entstand aus der Zusammenarbeit von queeren Aktivist_innen. Einige von uns verstehen sich als chronisch krank, ver_rückt, abled, oder be_hindert. In den letzten Jahren haben wir uns immer wieder mit unseren eigenen Zugängen zu Verletzlichkeit, BeHinderung, Ableismus, psychischen Krisen und Verbindungslinien zu queerem Aktivismus beschäftigt. Wir haben Texte, Blogbeiträge und Lyrik gelesen. Wir haben Workshops organisiert und besucht. Wir haben uns über unsere Erfahrungen ausgetauscht. Und wir haben gemeinsam Filme und Podcasts angehört und darüber diskutiert.
Irgendwann wollten wir unsere Lern- und Denkprozesse noch mehr mit anderen teilen. So entstand die Idee einer Zine-Werkstatt. Da können wir gemeinsam basteln, malen, hören, transkribieren, fühlen, texten und nachdenken. Zum Beispiel über diese Fragen:
* Welche Geschichte_n und Praktiken haben wir?
* Was wünschen wir uns für die Zukunft?
* Wie können wir solidarisch handeln und uns empowern?
* Wie geht Aktivismus mit Wohlfühlen dabei?
* Wie verbinden und verbünden wir unsere Kämpfe?
* Wie können wir ein Zine möglichst barrierearm gestalten?
Der Workshop sollte aber nicht nur zum Arbeiten sein. Denn Leistungsdruck und die Erwartung, ständig Output zu erzeugen, sind auch eine Barriere. Nicht nur für Aktivist_innen.
Während der Werkstatt konnten Menschen im Pool chillen, sich Gesichtsmasken und Massageeinheiten zu gönnen oder einfach nur mit sich und_oder anderen einen schönen Tag verbringen. So brachten die Werkstatttage wohltuende, lustige und ruhige Unterhaltungen. Menschen gönnten sich gemütliche Stunden in der Sonne und wie nebenbei ist eine wunderbare Sammlung an Beiträgen entstanden.
Wir sind berührt und inspiriert von all den Erfahrungen und dem geteilten Wissen. Danke an alle, die dabei waren! Und wir danken auch denen, die die Werkstatt unterstützt haben: Die Werkstatt wurde Veranstaltet vom local e.V. und gefördert durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen des Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt.
Welche Barrieren und Zugänge hat das Zine?
Sprachen:
Für die Werkstatt haben wir auf deutsch, englisch und türkisch eingeladen. Für Werbung in deutscher Gebärdensprache, haben wir keine_n Übersetzer_in gefunden. Bei der Zine-Werstatt haben wir deutsch und englisch gesprochen. Menschen, die sich in beiden Sprachen sicher fühlen, haben hin und her übersetzt.Es sind Beiträge auf englisch und deutsch entstanden. Im Zine sind alle Beiträge in der Originalsprache. Denn die Sprache_n wurden bewusst gewählt und Gedichte oder Collagen sind kaum übersetzbar.
Wir haben alle Beiträge abgetippt und online gestellt. Wenn du wissen möchtest, worum es in einem Beitrag geht, kannst du den Text von der Webseite kopieren und ein Übersetzungsprogramm fragen.
Lesbarkeit:
Alle Beiträge sind handschriftlich entstanden. Viele Beiträge sind genau so im Zine, wie sie gemacht wurden. Einige haben wir abgetippt und nutzen eine leichter lesbare „Handschrift.“ Außerdem gibt es das Zine als Barrierefreies PDF und wir haben alle Texte und Bildbeschreibungen eingesprochen und daraus eine Playlist gemacht. All das findest du hier: https://qrewkassel.noblogs.org/queer-crip-pride/
Ort:
Die Werkstatt fand draußen statt. Alle kamen getestet und symptomfrei und hatten zu Beginn eine Maske auf. Wir haben gemeinsam besprochen, in welchen Situationen wir Maske tragen oder darauf verzichten.
Das Gelände war nicht Elektrorollstuhl-tauglich. Es gab keine Barrierefreie Toilette. Wir sind erst sehr spät auf die Idee gekommen, eine zu mieten – vielleicht zu spät für die Teinlnahme von Menschen die manuelle Rollstühle nutzen.
Zum Gelände hin und auf dem Geländegab es kein Blindenleitsystem.
the peaple I need
by sister
thank you for your time and
good place and saport
you are the peaple I need
wan I am with you I feel
free and happy you are my
family I love you ranpo
or quan peaple <3 sister
what is disability justice?
by d
what is
disability
justice?
do you even
see me?
Wie fühle ich widerständig?
von i_
wie fühle ich widerständig?
mich mehr verbinden, gemeinsames suchen und ausprobieren.
räume schaffen.
in denen wir nah sein, in bewegung, laut sein können.
hinfühlen und uns mitnehmen.
zur ruhe kommen.
Schluss damit!
von zet
SCHMERZ
Schluss Damit!
Ich möchte den defizitorientierten Blick verlernen.
Schluss damit! Ich möchte den Blick auf das Positive lenken. Nicht im Sinne eines neoliberalen Leistungsgedanken sondern im Sinne von queer und disabled Pride!
Ich hab keine Lust mehr mich klein zu halten, mich unwohl und nicht gut mit mir und meinem Körper zu fühlen.
Was ich durch queer sein und chronische Schmerzen gelernt habe, und was ich weiter üben und lernen mag:
Achtsamer mit mir zu sein auch in Momenten die das mir schwer machen.
Binaritäten hinterfragen.
Mehr Selbstmitgefühl wenn es mir nicht gut geht.
Wertschätzung für Räume mit Menschen, die Erfahrungen teilen.
Fluidität.
Awareness für mich und andere.
Meinen Körper ernst nehmen.
Bezugsgruppen bilden auch für den Alltagsstruggle.
(Selbst)Soge als widerständige Praxis.
Unterstützung annehmen.
Mehr Zeit für mich.
Besser wissen was ich gerade will und brauche.
(eine unvollständige Liste.)
Weil ich mich wertschätzen will!
Ich will noch mehr verLernen:
für mehr
Self Love
queer
sit back
Wut
Stay soft, stay radical
nein, nein, nein
stronger together
seek newness
Pause
von d
Es ist zu hell, es ist zu laut,
es stinkt, alle reden, warum
reden alle? es ist hektisch,
ich kann nicht weitergehen
STOP schreit es STOP
ES IST ZU HELL, ES IST ZU LAUT
ES STINKT, ALLE REDEN,
WARUM REDEN ALLE?
Pause
es ist so schön dunkel hier,
so wunderbar still, es riecht
nach Lavendel, alle schweigen,
ich kann weitergehen,
Raum spricht es Raum,
so viel Raum allein für dich
queere utopien
von i_
Vom
Umgang mit
queere
Utopien
Trauer
euphorisches Erinnern
Widerspruch
Druck
Fantasien
Wir
kollektiv
drüber-leben
quip pleasure
von fred
deutsch:
english:
quip
queer crip – quip
alleine in den meisten Räumen
in der ganzen Gesellschaft Normen brechen
am Anfangspunkt steht mein Körper
und wie er schon vor meiner Geburt
eingeordnet wird – als etwas,
das nicht stimmt.
Und dann wird langsam
Immer mehr Gewalt dort eingeschlossen
Nicht fühlen, nichts spüren
Hungern, dursten
Nicht genug sein und zu viel
Schneller, härter, mehr.
Ausschalten.
Mein Körper – ein Objekt in meinem Besitz
Lenken, steuern, kontrollieren soll ich ihn.
Optimieren: gesund, fit, dünn
Cis, hetero. Sex wollen, aber nicht zu viel
Und nur den richtigen.
Wenn ich eine Maske abnehme und
Merke, dass darunter 1000 weitere sind.
Lernen, zu akzeptieren, dass ich mich nie
Von allen Konstruktionen befreien werde.
Das aushalten.
Und dabei üben, Schicht um Schicht zu öffnen
Und entdecken, was dahinter liegt.
pleasure
von Fred
langsam
mein Tempo finden
der Körper und Geist im
Einklang
Fühlen, Spüren
Den Geschmack in Mund
Den Stoff auf der Haut
Haut auf Haut
Wie weich sie ist
Welch ein Wunder
Zu leben
Schmerzen spüren
Und Pause machen
Andere auf mich warten
lassen
Im Spiegel mich selbst sehen
Wenn meine richtigen Pronomen gesagt werden
Keine Selbst_verständlichkeiten
Fantasien erkunden
Gefühle mit dem ganzen Körper fühlen
Geborgenheit, Lust und
Euphorie
Durch die Einsamkeit hindurch
Zum Alleinsein können
Und genießen.
thinking about sex
von Fred
„and how amazing that was and
how that crip knowledge was so tried to that person`s awareness around consent
in the middle of being a big pervert
who`s into a lot of pretty intense SM“
* quote from „Care Work – dreaming disability justice“
by Leah Lakshmi Piepzna-Samarasinha
deconstruction
by kanuka
Solidarity, Performance, Vulnerability, Failure, Happiness, Everyday, occupy
queer crip pride
von d
Ich bin wie ich bin. Ich versuche darüber hinweg zu-
sehen, dass Menschen mich als etwas Anderes lesen, als ich
mich selbst (überwiegend) wahrnehme. Viele Menschen sehen
die Hürden, die ich nehme, nicht. Ich komme häufig in Situationen,
in denen ich meine, mich rechtfertigen zu müssen, weil ich z.B.
Dinge nicht kann, weil ich Angst habe oder weil ich Dinge, die
ich machen wollte, nicht schaffe. Viele verstehen nicht, dass
ich Dinge manchmal schaffe, ein anderes Mal nicht.
Weil ich keine Energie dafür habe, oder nicht den Willen. Sie
verstehen auch nicht, dass mir manchmal alles egal ist, dass
sie mir egal sind, dass ich mir egal bin und das Leben
mehr als beschissen finde. Dass ich manchmal eskalieren
muss um mich zu fühlen, um zu merken, wie wunderbar
es sich anfühlt, zu leben. Welche Liebe mich umgibt.
Die Liebe von Menschen, die nicht dies und das von mir
erwarten. Die mich einfach nur anschauen, mir zuhören,
mich stärken, mit mir feiern, auf die Straße gehen,
Utopien spinnen, sich mit mir trauen sichtbar zu sein.
Menschen, die Farbe in mein Leben bringen, die mit
mir langsamer gehen, vielen/m Raum geben, die
einander zuhören, laut und leise sein können, die mal
da sind, mal nicht da sind, die nachfragen, die wütend sind
und traurig, die mit mir wütend und traurig sind. Menschen,
die unsere Gemeinsamkeiten sehen und nicht nur, was uns trennt,
ich fühle mich weniger alleine und mehr wie ich selbst.
wie ich bin. Ich bin wie ich bin.
körper_grenzen
von i_
Körper
begrenzungen
weite
übergänge
oppositionen
auflösen
wieder einfangen
ich hab mich
beisamen
veltheimia capensis
von Ayf
why sociaty garge the people
by sister
Why sociaty garge the peaple
every one has a right to do what they want
every one has aright to pe happy
every one has aright to change his/her name, his/her gender
every one has aright to pe choine every religation they like
I can pe girl or boy or both but
why sociaty charge (judge?) peaple?
Why I cant pe happy what ever I like
Somali culture and religition has many
rules, that I dont like. If I liket t
to change every one will hate me.
why they are doing like that
I have aright to make sexy with out mariage
I have aright to wear what ever I want
I have aright to pe wat ever I want
I have aright to change my name
I have aright to decide, what I like
to pe pleace don’t charge me
I am quen, I can do, I can go
I can change, I can…..
cross out all norms
fluidity
by kanuka
stream of conciousness
by jen
Growing up, I never really understood gender. Being amab I did see how boys were supposed to behave. And what behaviour was not accepted by my peers. I had the blessing – curse perhaps – of mostly adhering to these norms.
I still remember one of my sisters’ birthday parties. Playing a game led to me wearing a dress and ballerina shoes. For years this was one of my earliest memories that regularly resurfaced. Back then I didn’t understand why.
In school I was often accused of being gay. I had nearly only female friends, didn’t like football and danced. Not having met any boy I was attracted to until much later, I always just ignored it. After all it was also what allowed me to have closer connections to some people who otherwise might have been cautious of me.
After coming to terms with my sexuality during my later years in school/university, I started to notice some of the prejudices against me. I was bi, so obviously I could never be faithful. It hurt more since it came from a gay man. Pan/Poly people were disgusting, said an ex-girlfriend after I opened up to her. While that was only one of the times she abused me opening up, in a way it cut deepest.
Then I started questioning my gender. While my partner knew that I didn’t care much about gender and gender-roles they still said they’d prefer me to not wear dresses or dress feminine. All while teaching me how to apply makeup. Not because they supported (or opposed) me being gender non-conforming, but because they saw no reason for masc presenting people to not wear it.
Now here I am, masc-appearing and feeling isolated. Not fitting into what society expects me to be. Not feeling at home in my body.
ohne Titel
Support each others truths.
Süßmaus.
I am so vulnerable with you.
Maybe baby you are projecting? Why are you not protecting.
You deserve places where you are celebrated.
They told us we were girls
how we talk, dress, look and cry.
They told us we were girls,
so we claimed our female lives.
Now the tell us, we arent girls,
Our femininity does not fit.
We are fucking future girls,
Living outside societies shit!
I just wanna celebrate you girl!
Du bist Beste.
Learned hell a shit, but i am still learning.
Einhornvogel
von Ade Tagedieb